…werde ich immer wieder gefragt. Darauf kann ich nur wie Radio Eriwan antworten: „Es kommt darauf an.“

Ja, es gibt Unternehmen, wie beispielsweise die Deutsche Bahn, die bereits im Jahr 2018 Anschreiben abgeschafft haben. Aber das ist immer noch eher eine Ausnahme, vielleicht ein beginnender Trend, aber bestimmt noch nicht die Regel. Ergo, wenn in einer Annonce um vollständigen Bewerbungsunterlagen gebeten wird, gehört es dazu. Es sei denn dort steht explizit, dass man darauf verzichten kann.
Und: Ja, es gibt auch Personaler, die aufgehört haben Anschreiben zu lesen, da ihnen die ewigen Standardformulierungen zu viel waren.

Aber es gibt immer noch mehr als genug Personaler und auch Personalberater, die die Anschreiben lesen wollen, weil sie noch vor einem persönlichen Gespräch bereits mehr über die Wechsel-Motivation und über die Persönlichkeit des Bewerbers erfahren wollen.Und diese werden, wenn sie die Wahl haben zwischen einem Bewerber, der Standardtext verwendet und einem Bewerber, der seine individuelle Motivation darstellt, mit Sicherheit eher den Bewerber mit dem authentischen Motivationsschreiben bevorzugen und einladen.

Und sicher ist das Anschreiben individuell zu formulieren die Königsdisziplin des Bewerbens. Aber – aus meiner Sicht – lohnt es sich. Denn man weiß ja nie, wer die Bewerbungsunterlagen liest.

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