Gerhard Dobrowolski und Uwe Happel von der Personalberatung Weber & Partner sprechen darüber, wie wichtig heutzutage noch ein Motivationsschreiben ist und was darin enthalten sein sollte. Außerdem erfährst du alles, was du für deinen ersten persönlichen Gesprächstermin mit einem Headhunter wissen musst.

Ist heutzutage ein Motivationsschreiben noch notwendig?

Motivationsschreiben machen die Bewerbung persönlicher. Bei der Frage, ob sie notwendig sind, muss unterschieden werden, in welcher Situation ein Kontakt entsteht. Bei einer Bewerbung auf eine Stellenausschreibung, mit anschließender Unterhaltung über die Motivationsthematik benötigt es kein Motivationsschreiben mehr. Stattdessen sollte lieber erläutert werden, warum man für die Position besser geeignet ist als seine Mitbewerber.
In Motivationsschreiben ist zudem zu erkennen, ob sich der Bewerber mit der ausgeschriebenen Position auseinandergesetzt hat. Motivationsschreiben sind die Königsdisziplin, da sich dort damit auseinandergesetzt werden muss, was das Unternehmen von dem Bewerber erwartet und was dieser dem Unternehmen liefert. Er sollte im Motivationsschreiben deutlich machen, wie er die Lücken, die das Unternehmen hat, füllen kann.
Viele Unternehmen sparen heutzutage an Personalkosten und haben automatisierte Bewerbungsabläufe. Hier ist kein Platz für Motivationsschreiben und diese werden bei der Auswahl auch nicht berücksichtigt. Dadurch geht der persönliche Aspekt verloren und in einem persönlichen Gespräch wird dann oftmals festgestellt, dass man nicht zusammenpasst.

Wenn nach den Gehaltsvorstellungen oder der Umzugsbereitschaft gefragt wird, muss dies im Motivationsschreiben beantwortet werden?

Die Frage nach der Umzugsbereitschaft muss auf alle Fälle beantwortet werden, da die Bewerbung ansonsten in der Regel nicht beachtet wird. Bei der Gehaltsfrage ist dies etwas heikler, aber hier sollte zumindest ein Rahmen angegeben werden. Das Motivationsschreiben gibt auch darüber Aufschluss, wie stark sich ein Bewerber bereits mit dem Unternehmen beschäftigt hat.

Was sollte in einem persönlichen Gespräch angesprochen werden?

In den Direktgesprächen wird oft festgestellt, dass sich noch nicht eingehend mit dem Unternehmen beschäftigt wurde. Es werden Fragen zu Entwicklungen angesprochen, die durch Recherche leicht beantworten werden können. Der Kandidat muss sich auf alle Fälle über die Homepage des Unternehmens informieren und sich mit der Meinung der Geschäftsleitung zu relevanten Themen auseinandersetzen. Vorabrecherchen über Konkurrenten etc. ist Dank Google und Co. vor persönlichen Gesprächen unerlässlich. So überzeugt der Bewerber seine Gesprächspartner, dass er ein hohes Interesse an einer Zusammenarbeit hat. Eine Vorbereitung ist auch aus Eigensicht wichtig, um zukünftige Managemententscheidungen fundiert treffen zu können.
Es wird sich nicht nur mit dem Bewerber, sondern auch intensiv mit dem Unternehmen auseinandergesetzt. In einem persönlichen Gespräch werden auch kritische Eigenschaften eines Vorgesetzten andeutungsweise angesprochen, ohne ihn herabzumindern. Hierbei sollte abgeklärt werden, ob der Kandidat fähig ist, mit solch einer Persönlichkeit zusammenzuarbeiten, ohne seine Sicherheit oder gute Laune zu verlieren. Dies ist sehr wichtig, weil es bei manchen Positionen auch um einen Sicherheitsaspekt geht. Ein Fahrer fährt beispielsweise nicht nur den Unternehmer, sondern auch seine Familie. Hier gilt es verschwiegen zu sein.

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